Aus dem Essay „Wilding the Revolution“ (Die Revolution entzähmen) von Strider Longshanks:

„Für uns bei Earth First! ist es kein Geheimnis, dass Wildnis (wilderness) und Biozentrismus die Schlüsselkonzepte sind – die Prinzipien Rechte, Freiheit und Würde gelten für alles Leben, um seiner selbst willen. Während Biozentrismus den Urvölkern dieser Welt, aber auch vielen Land bewirtschaftenden und nicht eingeborenen Kulturen schon sehr lange ein Begriff ist, ist er für unsere Gesellschaft neu und äußerst radikal (und folgerichtig auch schwer zu greifen). Ohne Biozentrismus keine Revolution. 

Vielleicht schaffen wir es, uns vom gegenwärtigen, unternehmerisch geprägten, kapitalistischen Patriarchat zu befreien – aber ohne Spiritualität, Wildnis, Biozentrismus und den Aufbau einer anarchistischen Gesellschaft, die unsere Massenbewegung untermauern, sind wir mit Sicherheit dazu verurteilt, in der Zukunft die gleichen Fehler zu machen. Die Geschichte bietet genug Beispiele solcher Teufelskreise.

Viele unserer bisherigen und potenziellen Verbündeten hatten noch nicht die Gelegenheit, die Konzepte des Biozentrismus, der Tiefenökologie und der grünen Anarchie für sich zu entdecken. Sie kämpfen schon ihr ganzes Leben, heftiger als wir, mit weniger Mitteln, für viel weniger. Hätten sie nicht ihre Spiritualität und ihren Glauben, ihre Gemeinschaft und Solidarität, würden sie wahrscheinlich schon vor langer Zeit aufgegeben haben. Wir können viel von ihnen lernen. Wenn wir uns nicht mit jenen verbünden, die sich im globalen Kampf gegen das unternehmerische, militärisch-industrielle Monster stellen und durch kulturübergreifende Interaktionen voneinander lernen, dann wird es unabwendbar sein, dass wir beim Versuch, die Erde vor der Zerstörung zu retten, scheitern.

Durch unsere Vielfalt sind wir alle ein Volk: zweibeinig, vierbeinig, sechs- oder achtbeinig, gefiedert, geschuppt oder wirbellos.“

Fußnoten:

Zur digitalisierten Originalausgabe auf dem Environment and Society Portal: Earth First! 23, # 6